Schutz der Kamalari-Mädchen in Nepal
Mädchen der Tharu-Ethnie im Südwesten Nepals werden häufig als Leibeigene (Kamalari) an reiche Familien verkauft. Dort müssen sie bis zu 18 Stunden am Tag arbeiten, haben keine Chance auf eine Schulausbildung und werden häufig Opfer von Missbrauch. Plan befreit die Mädchen und unterstützt sie mit einem umfassenden Projekt bei der Rückkehr in ihre Dörfer.
Seit 2006 setzt sich Plan für die Abschaffung der menschenverachtenden Kamalari-Praxis im Südwesten Nepals ein. "Kamalari" bedeutet übersetzt "hart arbeitende Frau". Im Distrikt Dang wurden bereits 1.758 Mädchen über Plan befreit. Die Mädchen und jungen Frauen erhielten Schulbildung, berufsvorbereitende Trainings und Hilfe beim Einstieg in den Beruf. Viele ehemalige Kamalaris bekamen zum Beispiel Unterstützung bei der Gründung eines Kleinunternehmens.
Da Dang seit Anfang des Jahres als "Kamalari-frei" gilt, hat Plan sein Projekt auf die angrenzenden Provinzen Kailali und Kanchanpur ausgeweitet, wo schätzungsweise 4.000 Mädchen als Kamalari arbeiten und dringend Hilfe benötigen.
Zu dem umfangreichen Projekt gehört die Befreiung, Reintegration und Bildung der betroffenen Mädchen. Darüber hinaus werden Maßnahmen zur Einkommensverbesserung in den Gemeinden durchgeführt. Die Kinder und ihre Familien werden über die Kinderrechte informiert. Medienkampagnen und die Vernetzung von lokalen und nationalen Akteuren tragen auch in der Öffentlichkeit und auf politischer Ebene zur Abschaffung der Kamalari-Praxis bei.