Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
Die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine sehr ernste Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems. Sie ist seit mehr als 100 Jahren bekannt und kommt weltweit vor. Ihre Ursache ist mit Ausnahme der seltenen erblichen Form bisher unbekannt. Pro Jahr erkranken etwa ein bis zwei von 100.000 Personen. Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung gibt es bis jetzt weder Heilung, noch Therapie. Die Krankheit beginnt meistens zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr, nur selten sind jüngere Erwachsene betroffen. Männer erkranken etwas öfter als Frauen (1,6:1). Das Krankheitstempo ist bei den einzelnen Patienten sehr unterschiedlich, im Durchschnitt liegt die Lebenserwartung nach Diagnose jedoch bei 3 bis 5 Jahren. Die ALS betrifft ausschließlich das motorische Nervensystem. Die Empfindung für Berührung, Schmerz und Temperatur, das Sehen, Hören, Riechen und Schmecken, die Funktionen von Blase und Darm bleiben in den meisten Fällen normal. Die Erkrankung geht einher mit unwillkürlichen Muskelzuckungen (Faszikulationen), Muskelschwund (Atrophie) und Muskelschwäche (Paresen) an Armen und Beinen und auch in der Atemmuskulatur. Die Erkrankung ist mit einer schnellen fortschreitenden Verschlechterung des Gesundheitszustandes verbunden. Von besonderer Bedeutung sind die psychosoziale Begleitung und die Beratung zur Pflege, wie sie von der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. für Betroffene und ihre Angehörige angeboten wird.