Current debate: we support learning German projects for children with a migratory background
07/08/2019 12:07 pm
Für viele Diskussionen sorgte gerade der CDU-Politiker Carsten Linnemann mit seiner Aussage „Ein Kind, das kaum Deutsch spricht und versteht, hat auf einer Grundschule noch nichts zu suchen.“ Mehrere von uns durch Auktionen unterstützte Hilfsorganisationen haben die Herausforderung von Grundschulen, Kinder mit unterschiedlichsten Deutschniveaus parallel zu unterrichten, längst erkannt. Unter anderem haben Kinderlachen e.V. und die Stiftung Fairchance schon vor zehn Jahren tolle Projekte ins Leben gerufen, die Kindern wie Lehrern eine echte Hilfe sind.
Mehrere Projekte fördern das Erlernen der deutschen Sprache vor der Einschulung
Kinderlachen e.V. organisiert gemeinsam mit mehreren Städten im Ruhrgebiet die „Kinderlachen-Kinderstuben“. Dort werden Kinder ab zwei Jahren in Vierergruppen von Tagesmüttern betreut und lernen spielerisch die deutsche Sprache. Die Tagesmütter werden von den Städten gestellt, Kinderlachen stattet hierfür Wohnungen kindgerecht aus. „Die Kinder sind ab zwei Jahre alt und in den Kinderstuben ist es ähnlich wie im Kindergarten: Die Kinder essen gemeinsam, spielen, machen Ausflüge“, so Christian Vosseler von Kinderlachen. „Die Eltern werden darauf hingewiesen, dass sie zuhause in der Muttersprache mit den Kindern reden sollen. Einerseits, damit die Kinder mit dem Vorteil der Zweisprachigkeit aufwachsen und andererseits, damit sie Fehler von den Eltern gar nicht erst annehmen.“ Das Projekt ist im Ruhrgebiet ein großer Erfolg, denn die Grundschulen geben Kinderlachen e.V. tolle Rückmeldungen: Die ehemaligen „Kinderstuben“-Kids zeigen sehr gute Leistungen in der Schule und stehen Kindern ohne Migrationshintergrund in nichts nach.
In den "Kinderstuben" lernen Kinder ab zwei Jahren in Kleingruppen spielerisch Deutsch
In über 70 Bildungseinrichtungen in mittlerweile sechs Bundesländern läuft außerdem das Sprachförderprogramm „MITsprache“ der Stiftung Fairchance. Inzwischen konnten damit über 3.200 Kinder gefördert werden, darunter nicht nur solche mit Migrationshintergrund, sondern allgemein Kinder mit erhöhtem Sprachförderbedarf. Das Programm bezieht Kinder ab drei Jahren und bis zum zweiten Grundschuljahr mit ein und basiert auf dem an der Uni Heidelberg erarbeiteten Schulmaterial „Deutsch für den Schulstart“, regelmäßigen Coachings für Pädagogen und sozialpädagogischer Elternarbeit.
MITsprache hat sich mittlerweile an über 70 Bildungseinrichtungen etabliert